Autorin: Alexandra Harin
Dass Roboter Mitarbeiter:innen den Job wegnehmen, ist grober Unfug. Im Gegenteil: Richtig eingesetzt, dienen Roboter dem Personal und machen den Arbeitsplatz interessant. Die Vorteile von Automation liegen auf der Hand: physische Unterstützung, Flexibilität und Attraktivität.
Sie haben die Aufträge, Sie haben auch das Verpackungsmaterial, um fertig produzierte Ware für das Lager oder für den Versand vorzubereiten. Was Ihnen fehlt, ist das Personal, das die Logistik oder manuelle Prozesse übernimmt. Erst recht, wenn Sie eine dritte Schicht oder gar eine „Geisterschicht“ einführen wollen oder müssen. Automation wirkt dem Fachkräftemangel auf zweierlei Weise entgegen: Zum einen werden Mitarbeiter:innen physisch unterstützt. Wenn die Arbeitsbedingungen gut sind, haben sie keinen Grund, den Job wechseln zu wollen. Zum anderen ist Ihr Betrieb für potenzielle neue Mitarbeiter attraktiv, weil dieser modern aufgestellt ist und das Prsonal mit Hilfe von Robotern entlastet wird. Der Wettbewerb um Fachkräfte entscheidet sich letzlich durch gute Arbeitsbedingungen und attraktive Arbeitsplätze.
Das gilt in verstärktem Maße, wenn der Betrieb ausbilden will. Der Roboter ist keine direkte Hilfe, wenn Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz ausbleiben. Doch die Ausrichtung auf zukunftsgerichtete Betriebs- und Fertigungsstrukturen - und da gehören Roboter nun einmal dazu - ist allemal ein Pluspunkt, sei es bei der Akquisition von Vollzeitkräften oder von Auszubildenden. Unbestritten gehört auch die Weiterbildung zu den „Geheimnissen“ erfolgreicher Betriebe. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter:innen arbeiten produktiver. Sie sind für neue Techniken, speziell die Robotertechnik, leicht zu gewinnen. Wichtig dabei ist es, Mitarbeiter:innen frühzeitig in den Automationsprozess zu involvieren, denn nicht alle stehen dem Wandel direkt positiv und aufgeschlossen gegenüber. Man muss ihnen bewusst machen, dass die automatisierten Helfer zum Team gehören und ihnen die unergonomischen, monotonen und teils sogar gefährlichen Aufgaben in der Produktion abnehmen, wodurch sie profitieren.
Angenommen, Sie haben erfolgreich Arbeitskräfte gewonnen, jetzt wollen Sie diese nicht gleich in den Krankenstand schicken müssen, weil schwere Arbeiten mehr oder weniger schnell zu körperlichen Schäden führen können. Laut der Fehlzeitenanalyse „Gesundheit im Handwerk 2022“ der IKK Classic* kommen 35,7 % aller Krankheitstage durch Muskel- und Skeletterkrankungen zustande, sprich Rückenschmerzen, Schulterläsionen und co. Aus der Industrie sind vergleichbare Zahlen bekannt, auch wenn hier am Ende von Produktionslinien und Fertigungsstraßen der Palettierprozess viel stärker mit Robotern automatisiert ist. Warum also nicht die Gesundheit der Mitarbeiter:innen mit der Produktivität der Anlage verbinden? Denn Roboter entlasten die Mitarbeitenden von monotonen, sich wiederholenden Arbeiten, sodass ihnen mehr Zeit für anspruchsvollere, wertschöpfende Aufgaben bleibt. Eine positive Folge: Die Fluktuation sinkt.
Auch die Pandemie wurde für viele Unternehmen zum Katalysator, der die Investitionen in Automatisierung beschleunigte. Corona hat eindeutig vor Augen geführt, wie sensibel Produktions- und Lieferketten sind. Vom Home Office aus lassen sich manuelle Aufgaben wie beispielsweise das Palettieren, das Schweißen, die Maschinenbeschickung, das Kleben sowie die Qualitätsinspektion oder das Pick & Place wohl kaum erledigen. Vielleicht ist es für Mitarbeiter:innen ja auch beruhigend zu wissen, dass an diesem Punkt der Betrieb weiterläuft und der Roboter weiterarbeitet, wenn das Kind, aufgrund fehlender Kinderbetreung, von der Kita abgeholt werden muss.
Ausdauer, Kreativität, Belastbarkeit und Erfahrung lassen sich gleichmäßig auf die Schultern von Mitarbeitenden und Robotern verteilen. Als Katalysator wirkt die Automatisierung in mehrfacher Hinsicht. Die Produktivität lässt sich steigern, der Betrieb zukunftsfähig gestalten und vor allem verbessern sich die Arbeitsbedingungen für das Personal in der Produktion. Krankheitsbedingte Ausfälle durch übermäßig belastete Mitarbeiter müssen nicht sein. Zusätzlich hat die Pandemie gezeigt, wie Automatisierung unabhängiger von Risiken der Produktions- und Lieferketten macht. Erfolgreich zu automatisieren, heißt auch, die Mitarbeiter:innen wenn schon nicht in die Entscheidung, so doch in die Implementierung einzubinden. Nur ein kleiner Fingerzeig: Automation-„Newcomer“ geben ihren ersten Robotern im Betrieb einen Namen, manchmal simpel wie „Robby 1“, oder auch witzig „Tom“ und „Jerry“, wie in der von coboworx realisierten Verpackungsanlage beim Tierfutterhersteller Eggersmann. Haben sie einen Namen, werden Roboter leichter im Team akzeptiert und integriert.
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zum Konfigurator*Quelle: IKK Classic, Kurzbericht Gesundheit 2022
Autorin: Alexandra Harin
Marketing Content Managerin